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Kündigung im Arbeitsrecht – Wie finde ich den richtigen Anwalt?

Wenn Sie eine Kündigung erhalten haben, stellt sich automatisch die Frage, wie Sie hierauf reagieren sollen.

Die meisten Betroffenen haben zuvor noch nie eine Kündigung erhalten und kennen sich von daher nicht in der Materie aus. Zudem sind die entsprechenden Regelungen auf viele verschiedene Gesetze verteilt. Als wichtigstes Gesetz ist hier das Kündigungsschutzgesetz zu nennen. Es bietet sich also an, sich an einen Rechtsanwalt zu wenden, der einen in der schwierigen Situation unterstützt. Nur wie finden Sie einen solchen Rechtsanwalt und worauf sollten Sie bei Ihrer Wahl achten?

Grundsätzlich finden Sie Rechtsanwälte in nahezu jedem Ort, so vermutlich auch in dem Ort, in dem Sie wohnen. Finden bedeutet, Sie suchen im Telefonbuch, fragen Freunde, die bereits Erfahrungen mit einem Kollegen gemacht haben oder Bekannte oder informieren sich über das Internet, was vermutlich der häufigste Fall sein dürfte. Aber wonach sollen Sie suchen?

Da es sich im vorliegenden Fall um ein arbeitsrechtliches Problem handelt, müssen Sie nach einem sogenannten Arbeitsrechtler suchen. So nennen sich die Anwälte, die sich ausschließlich oder vorrangig mit den Rechtsproblemen der Arbeitswelt beschäftigen. Dies trifft insbesondere auf sogenannte Fachanwälte zu. Diese haben sowohl durch spezielle Prüfungen als auch über den Nachweis einer bereits bearbeiteten Vielzahl von arbeitsrechtlichen Fällen ihre Spezialisierung nachgewiesen. Aber auch „normale“ Anwälte können über eine große Fachkenntnis in einem speziellen Rechtsgebiet verfügen, ohne jedoch einen Fachanwalt gemacht zu haben.

Im Internet gibt es verschiedene Suchportale, auf welchen Sie nach Anwälten suchen können. 123recht.de oder anwalt.de, um nur einige zu nennen. Dort können Sie speziell nach Kollegen in Ihrer Umgebung suchen und sich zudem die Bewertungen dieser Kollegen ansehen, um einen Eindruck zu bekommen, wie andere Mandanten mit diesem Anwalt zufrieden waren. Gerade solche Bewertungen erleichtern die Suche nach einem passenden Rechtsanwalt sehr.

Sofern Sie einen Kollegen gefunden haben, sollten Sie diesen kontaktieren. Bereits hier zeigt sich, ob der Anwalt zu Ihnen passt oder nicht. Antwortet er schnell? Erhalten Sie zeitnah einen Termin? Interessiert er sich für Ihr Problem? Haben Sie ein gutes Gefühl, wenn Sie mit dem Anwalt sprechen? Letztlich ist es wie auch bei Ärzten: Sie müssen Vertrauen haben zu Ihrem Anwalt und das Gefühl, dass er Ihnen helfen kann.

Bei einem persönlichen Termin sollten Sie sich nicht scheuen den Rechtsanwalt nach seinen Qualifikationen und seiner Erfahrung zu fragen. Es gibt hier kein richtig oder falsch. Die einen Mandanten bevorzugen einen jungen Anwalt, die anderen eher einen erfahrenen Rechtsanwalt. Wichtig ist jedoch, dass der Kollege gerade im Arbeitsrecht über eine gewisse praktische Erfahrung in gerichtlichen Verfahren und Verhandlungen verfügt. Denn nur so können Sie sicher sein, dass er Ihre Interessen erfolgreich vertreten kann. Fragen Sie den Anwalt daher, wie viele Fälle er bereits bearbeitet hat und wie seine Erfolgsquote ist. Eine Garantie, dass ein Anwalt einen Fall gewinnt, gibt es nicht und eine solche Zusicherung wäre in den meisten Fällen unseriös. Aber die Erfolgsquote gibt eine gewisse Orientierung darüber, ob der Rechtsanwalt erfolgreich arbeitet.

Zudem sollten Sie sich bereits im Vorfeld über die Kosten informieren. Eine solche Frage ist zulässig und sollte vom Anwalt klar und präzise beantwortet werden können. Sollten Sie hier keine klare Antwort erhalten, ist eine gewisse Vorsicht geboten. Zwar sind Honorarvereinbarungen nicht unüblich, aber man sollte diese aufmerksam durchlesen und besprechen. Zudem sollte über eine Kostenübernahme durch eine Rechtsschutzversicherung gesprochen werden, sofern Sie über eine solche verfügen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Umstand, ob ein Anwalt immer sofort auf eine gerichtliche Auseinandersetzung dringt. Denn nicht immer ist ein Gerichtsverfahren erfolgsversprechend oder sinnvoll. Oft bieten sich andere Lösungen an, die weniger kostenintensiv und auch weniger emotional belastend sein können. Sprechen Sie mit dem Kollegen daher auch immer über alternative Lösungen.

WICHTIG: Sie sollten jedoch bedenken, dass Sie gegen eine erhaltene Kündigung nur innerhalb von drei Wochen Klage einreichen können! Versäumen Sie diese Frist, ist die Kündigung wirksam, ganz gleich, ob sie formelle oder materielle Fehler aufweist.

Sofern Sie all diese Ratschläge beherzigen, sollten Sie den zu Ihnen passenden Rechtsanwalt finden. Und vertrauen Sie ruhig auch Ihrem Bauchgefühl. Wenn Sie bei einem Anwalt kein gutes Gefühl haben, sollten Sie sich lieber an einen anderen Kollegen wenden. Es handelt sich immerhin um ein stark von Vertrauen geprägtes Verhältnis, in welchem man auch gut miteinander arbeiten können sollte. Stellen Sie daher sicher, dass von Ihrer Seite dieses Vertrauen vorliegt.

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